Allgemeininfo:
Der Begriff Branding
(engl. für brandmarken) wird in verschiedenen Bereichen und Bedeutungen
verwendet:
In diesem Zusammenhang ist es eine Art von Körperschmuck .
Es wird , wie der Name schon sagt , durch das Aufpressen von glühendem Metall auf nackte Haut angebracht.
Durch die individuelle Wahl der verwendeten Materialien und einer eigenen Formgebung des Werkstoffes kann man als Branding Artist fast jedes beliebige Motiv darstellen.
Je nach Art der Nachbehandlung kommt es während und nach der Abheilphase zu einer mehr oder weniger starken Narbenbildung.
Dieser
Effekt ist im Gegensatz zum Tattoo hier sogar erwünscht und kann durch
nochmaliges Branding der betreffenden Stelle sogar noch gesteigert werden.
Mehr Branding-Info:
„Kiss of Fire“
Heutzutage ist Branding eine Form der Körperkunst, die eigentlich nicht mehr so
weit verbreitet ist im Gegensatz zu Tattoos und Piercings. Doch auch Branding
ist schon uralt, und war beinahe auf der ganzen Welt verbreitet. Bei den Kelten,
Römern und Ägyptern wurden Sklaven, Leibeigene, Sträflinge und von der der
Gesellschaft Ausgestoßene oft gebranntmarkt. Diese Methode der Kennzeichnung
war auch in China und Japan weit verbreitet. In manchen Ländern wurde sogar den
Sträflingen das jeweilige Delikt auf die Stirn gebrannt. Es gibt aber auch
heute noch Naturvölker in Afrika und Asien, die Branding als Kult betreiben.
Mehr noch als Tattos und Piercing hat Branding einen stark rituellen Charakter.
Für viele ist es eine Art Symbol, ein Ausdruck ihrer Initiation (als Markierung
eines bestimmten Lebensabschnittes oder vor Eintreten in einen neuen Abschnitt)
oder Ausdruck besonderer Liebe und Hingabe an eine Person oder Situation. Aber
auch ästhetische Gründe spielen eine Rolle. So ist Branding auch eine Spielart
in der SM-Szene und kann ein Zeichen völliger Hingabe an eine Person, oder auch
ein eindeutiger Ausdruck für Besitzrecht sein.
Techniken:
Multi-Strike-Branding; ist die traditionelle und bekanntere Form von Branding.
Dabei werden kleine vorgeformte Stahlplätchen mit einem Bunsenbrenner zum Glühen
gebracht und ca. 1 Sekunde auf die Haut gedrückt, bis eine Verbrennung dritten
Grades entsteht.
Schnörkel oder hochkomplizierte Designs sind beim Multi-Strike-Branding nich möglich.
Es können nur Striche, Punkte und Bögen gebrannt werden.
Ein fertiges Branding ist aus mehreren einzelnen Strikes zusammengesetzt.
Multi-Strike-Brandings können in einer Sitzung oder auch in mehreren Sitzungen
fertiggestellt werden.
Elektro Cautery branding; auch „modern Branding“ genannt. Dabei wird mit
einem Elektro-Kauter, ähnlich wie beim Tätowieren, das vorgezeichnete Motiv
auf der Haut nachgefahren. Mit einer glühenden 1200 Grad heissen Drahtspitze
wird hier gearbeitet Bei dieser Technik ist es auch möglich relativ feine
Narbenbilder in die Haut zu zeichnen, ist jedoch etwas schmerzhafter als das
traditionelle Strike-Branding.
Schmerz:
Der Prozess aller Brandings unabhängig von der Methode, ist weniger
schmerzhaft, als es auf den ersten Blick aussieht. Der Schmerz ist häufig nicht
so stark wie erwartet, da alle Nervenenden sofort abgetötet werden, und der Körper
auf Verbrennungen dritten Grades mit sofortiger Endorphinausschüttung reagiert.
Es gibt nur einen kurzen, zuckenden Schmerz, dann geht das Gewebe in einen
Schockzustand, die Nerven werden verbrannt. Erst wenn die Wunde heilt fängt sie
an zu schmerzen. Die Wunde ist sehr empfindlich, besonders dann, wenn sie an
einer Stelle liegt, deren Gewebe sich dehnt, oder permanent durch Kleidung
gereizt wird.
Narbenbildung:
Nicht der Künstler macht die Narbe, sondern der eigene Körper.
Das größe Problem besteht darin, daß man nicht genau sagen kann wie das
Branding wird. Die Narbenentwicklung und die Sichbarkeit hängt vom
unbeeinflussbaren Faktor Haut ab. Die Narben entstehen durch körpereingene
Keloide. Je dunkler die Haut umso mehr Keloide sind vorhanden. Das heißt, daß
bei einem Menschen mit heller Haut die Narbenbildung nicht so stark ist wie bei
dunkelhäutigen Menschen. Die meisten Brandnarben erscheinen bei Mitteleuropäern
nach den Abheilen als kaum erhabene weiße Zeichen auf der Haut. Doch gibt es
individuelle Unterschiede was die Sichtbarkeit eines Brandings anbelangt.
Um die Narben dauerhaft sichtbar bleiben zu lassen, empfiehlt sich die Wunde
unter sauberen Bedingungen kontrolliert zu reizen oder ein Nachbrennen nach
abgeschlossener Heilung. Je nach Art, Dauer und Intensität ergeben sich dann
verschieden gute Ergebnisse. Je länger und intensiver die Reizung ist, desto
mehr Narbengewebe wird erzeugt werden.
Motivwahl:
Nicht jedes Motiv ist überall machbar oder sieht nicht an jeder Körperstelle
gut aus. Motiv sowie Größe sollten immer dem Körperbau und der Körperstelle
angepasst werden.
Das richtige Motiv sollte nicht zu kompliziert und nicht zu detailreich sein, da
die Brandnarbe 3- 4 mal so dick wird wie die verwendete Metallform. Der
Unterschied gegenüber Tattoos und Cuttings ist die unabdingbar klare Linienführung.
Geometrische Formen sind am sinnvollsten und besten umzusetzen. Problematisch
sind in sich geschlossene Formen wie zum Beispiel Kreise oder Buchstaben, denn
die Oberhaut innerhalb dieser Form kann absterben, weil sie nicht mehr mit
ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Dies lässt sich dadurch verhindern,
daß jeweils schmale Stege freigelassen werden. Ähnlich problematisch sind sehr
spitze Winkel (kleiner als 60 Grad), da das Gewebe inder Ecke so belastet wird,
daß die Spitze unsauber verheilen kann.
Platzierung:
Nicht alle Körperstellen sind für Brandings geeignet. Es muss eine Stelle
sein, an der das Eisen möglichst gleichmäßig auf des Gewebe aufgesetzt werden
kann. Gebrannt wird nur an Stellen, unter denen Muskel- oder Bindegewebe
vorkommt. Ideal für Brandings sind: Oberarme, Schulterblatt, Po, Brust,
Oberschenkel, Wade, Bauch. Hier ein Branding zu setzen, vermindert deutlich das
Risiko. Die Male werden meist klar und gleichmäßig. Stellen an denen wichtige
Gefäße, Sehnen oder Gelenke direkt unter der Hautoberfläche liegen, sowie natürliche
Beugestellen des Körpers sind für Brandings nicht geeignet.
Heilung:
Der Heilungsprozess bei Brandings ist meist sehr langwierig und kann bis zur
vollständigen Abheilung schon 6 bis 8 Monate dauern. Dabei durchlaüft das
Branding verschiedene Phasen. Zuerst wächst eine Kruste über die Wunde, um sie
vor drohenden Infektionen zu schützen. Diese fällt dann in 3 bis 8 Wochen ab,
und danach entstehen rötliche Narben, die im Laufe der Zeit immer heller
werden.
Jedes frische Branding muss mit großer Sorgfalt behandelt werden, da dem Körper
eine ziemlich große Verletzung zugefügt wurde und man die Wundheilung
absichtlich verzögern muss um möglichst schöne und deutliche Narben zu
erhalten.
Zusätzliche Info sollte es auch noch unter folgenden Links geben:
Detailliertere Informationen finden sie unter www.wildcat.de
oder unter folgendem Direktlink www.wildcat.de/link/0b-scarstart.html